Bereits im August 2011 habe ich die Rezension des Buches geschrieben, das mich sehr beeindruckt hat. Wer von Euch noch eine Sommerlektüre sucht, sollte es sich einmal näher ansehen, denn es ist – ebenso wie der Film – eine angenehm untypische Beziehungshandlung, die in interessanten Etappen die Veränderung, das Reiferwerden und den Tanz mit, gegen und um eine Beziehung umschreibt. Mir ist wichtig, diese Buchempfehlung noch einmal zu geben, weil der alte Artikel weit nach hinten gerutscht ist und ich es für gelungen und großartig unkitschig halte.
Den Film habe ich mir direkt im November angesehen mit zwei Freundinnen. Die Verfilmung ist gut gemacht und greift liebevoll Szenen aus dem Buch auf – vermag aber nicht die selbstironische Sprache und die unverbrauchten Metaphern widerzuspiegeln für die allein es sich lohnt, das Buch zu lesen. Dennoch wird die Stimmung gut transferiert und auch für den Film kann ich eine Empfehlung aussprechen. Man lacht über oder mit den Protagonisten, man begleitet sie auch im Film am gleichen Tag jedes Jahr und erhascht einen Blick in die Entwicklung und bekommt nebenbei die anderen 364 Tage mit, in denen dieser eine Tag jeweils zu münden scheint. – Genau wie in unserem Leben auch. Kleinigkeiten, Banales, Skurriles, Liebenswertes und Tragisches.
Wenn man Filme als Mädchen- und Jungenfilm bezeichnen könnte, dann würde ich sagen 70% Mädchenfilm, aber durchaus Potential, um den Partner mitzuschleppen und danach den Film nicht „wieder gut machen“ zu müssen, weil er sich nicht amüsiert hat. Dennoch ist er – trotz des Lächelns, das er immer mal wieder zaubert – eher auch nachdenklich und traurig. Spaßnudeln hätten an seiner Gesamtheit vielleicht weniger Freude und es ist schön, sich danach mit jemandem darüber unterhalten zu können, denn er beinhaltet Themen, mit denen wir uns so oder so auch auseinandersetzen… Partnerschaft, Ideale, Jugend und „Alter“ (ab wann fängt „Alter“ eigentlich an?), Verluste, „falsche“ Entscheidungen, u.v.m..
Wenn Ihr die Möglichkeit habt: lest es. – Wenn Ihr interessante Unterhaltung für 2h und Gesprächspotential möchtet: seht den Film. – So oder so. Erzählt mir, wie Ihr ihn fandet!