Seit Herbst 2013 gehört auch SHISEIDO ZEN Gold Elixir zu den Neuheiten der zeitlosen Marke. SHISEIDO ZEN von 1964 gibt es auch heute noch und die limitierten Editionen kehren immer wieder andere Facetten hervor.
Seit Herbst ist dieses goldene Kleinod ein Teil meines olfaktorischen Kleiderschranks und bringt warme Sonne in das winterliche Zimmer. Den Originalduft habe ich auch bereits ein Mal auf der Haut gehabt… wunderschön mit leichter Orange in der Kopfnote.
Allgemein
Herstellerangaben:
„DER DUFT DER GOLDENEN ERLEUCHTUNG. Ein Design, das puren Luxus versprüht – ideal für die Festtage. Die neue Limited Edition ZEN Gold Elixir ist inspiriert durch den Energiefluss des ZEN. Sie berührt den Geist und weckt die Sinnlichkeit.
Der Meisterparfumeur Michel Almairac verbindet in diesem expressiven, blumigen Ambra-Duft zarte, feminine Ausstrahlung mit der puren Sinnlichkeit von ZEN.
Goldenes Organza
Glanzvoll wie der Schimmer von goldenem Organza schwebt der Duft in der Luft und entfaltet zarte Blütennoten aus edlem Arabischen Jasmin und Magnolie
Warme Vanille
Wie in einem Kokon aus warmer, weicher Seide verweben Vanille, Patschuli und Ambra sich zu einem einzigartigen Zauber, der die Sinne gefangen nimmt.“ (Quelle: Shiseido)
Kopfnote: Grapefruit, Bergamotte, Pfirsich, Ananas
Herznote: blaue Rose, arabischer Jasmin
Basisnote: Patchouli, Zedernholz, weißer Moschus, Weihrauch
Der Flakon bleibt in fast allen Varianten der letzten Zeit bestehen. Es gab aber auch andere Varianten mit weißen, länglichen abgerundeten Handschmeichlern oder einer kunstvoll bemalten schwarzen Phiole. Dass die Form aktuell beibehalten wird, finde ich ein beständiges und verbindendes Element. – Der schlichte Kubus bietet auch auf andere Art Spielmöglichkeiten!
In diesem Fall wurde Energie und auch ihre klassische Darstellung aus japanischer Kunst aufgegriffen. Geschwungene Linien, die die unsichtbare Energie einer Stimmung, eines Flusses, eines Inhaltes sichtbar machen. Ähnlich den kunstvoll geschwungenen Linien, die japanische Steingärten ausmachen. Symbolik, Energie und die Darstellung des Unsichtbaren. Marehide Susuki ist ein Meister der traditionellen Tuschemalerei (Sumi-Malerei), asketisch und minimalistisch, und hat bereits den ersten ZEN Flakon 1964 entworfen. Die Linien, die Susuki dem Flakon verliehen hat, umfließen ihn wie Lebenskraft und erinnern mich in ihrem Verlauf auch an sonnenstarke Blüten. Das Glas wirkt organisch, lebendig und pulsierend – wie der Duft.
Den Flakon soll es laut Shiseido in folgenden Größen geben 30ml, 50ml , 100ml. Gefunden habe ich ihn bisher jedoch nur in 50ml, der für einen Preis von etwa 74,95 € erhältlich ist.
Eindruck & Hintergründe
Der erste Eindruck ist eine minimal süßliche Frische auf holzigem Grund. Bereits nach einer halben Minute legt sich die Grapefruit, die kurz noch einen Hauch Säure hinein bringt und weicht der Ummantelung von Noten von Amber und Holz. Die Fruchtnote – hauptsächlich Ananas und Pfirsich auf meiner Haut – schmeicheln sich an die Basisnoten und an meine Haut.
Statt dass der Duft dabei „fruchtig“ wird, erhält er eher eine kostbare Abrundung. Das Holz wird süßlich angewärmt – aber nicht süß und der Hauch der Rose ummantelt die Fruchteindrücke mit einem Mantel aus floralem Staub. Der Duft erhält einen balsamischen Charakter… trocken, aber warm und subtil anregend.
Vielleicht seid Ihr beim Lesen auch über die „blaue Rose“ gestolpert, bei der ich sofort an das chinesisches Märchen denken musste, das ich als Kind ein ums andere Mal immer wieder als liebevoll inszeniertes Puppenspiel gesehen habe (hier habe ich Euch sogar den Link herausgesucht… Wenn Ihr 30 Minuten habt, seht doch einmal hinein). Die blaue Rose gilt in Japan als Symbol erfüllter Liebe … Und ist gleichzeitig eine Unmöglichkeit der Natur … Eigentlich eine erstaunliche Wahl eines Symbols, wenn man das bedenkt… Impliziert es, dass auch erfüllte Liebe nicht natürlich vorkommt?… Auf natürlichem Weg können Rosen keine blaue Färbung annehmen – für die Rose „Applause“ wurde jedoch 20 Jahre lang geforscht und die Gene für rote und orange Pigmente deaktiviert, während das Stiefmütterchen und Iris Leihmütter für das kostbare Wunder der erfüllten Liebe waren.
Im weiteren Verlauf entwickelt sich SHISEIDO ZEN Gold Elixir auf meiner Haut pudrigtrocken-goldwarm-holzig. Der Weihrauch liegt leicht süß-würzig im Dufttraum darunter und scheint fast balsamisch. Aber nicht erschrecken… es ist nicht schwer. Der Duft wirkt wirklich wohltuend… auch für empfindliche Nasen.
Fazit
Diesen Duft zu beschreiben fällt mir leicht und schwer gleichzeitig. Es ist ein Wohlgeruch… sinnlich, angenehm… Nicht zu leicht und nicht zu schwer. Die fruchtigen Noten werden von pudrig-trockenen, floralen Nuancen ummantelt, wodurch sie wie Glühwürmchen unter transparenter Seide durchleuchten – aber zart und unaufdringlich bleiben. Goldene Süße der fruchtigen Kopfnote fließt in die Wärme aus Weihrauch, Moschus und Holz.
Weiblich, aber selbstbewusst. Präsent, aber subtil. Energetisierend, aber dabei in einer geduldigen Wärme. Er birgt eine Ruhe, in der der er dennoch kraftvoll ist.
Ein erwachsener Duft, der irgendwie stärkend wirkt. Fast fühle ich mich mutiger, klarer und selbstbewusster, wenn ich ihn trage. Es weckt in mir Assoziationen von eigener „Bemalung“ – ähnlich ritualisierten Kampfbemalungen mancher Kulturen und fühlt sich damit auch gar nicht so sehr wie eines meiner Parfums zum Anziehen an, sondern wie ein kostbarer Ritualbalsam, der mir meine eigene Stärke auf die Haut zeichnet.
„Ewige Liebe: die Ewigkeit in ihrer vergänglichsten Form.“
– Hans Krailsheimer –
Märchentip: (Märchen aus aller Welt – Puppenspiel – „Die blaue Rose“)
Weitere Reviews:
Lullabees
Shades of Nature
Klassisches ZEN bei MyMirrorWorld
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PR-Sample
beautyjungle
Das ist einer der Düfte, die mich sehr enttäuscht haben.
Wie damals Le Jardin sûr le Toit von Hermes, klang wundervoll, ich wartete voller Ungeduld und dann riecht das Zeug an mir wie Gras und Heu.
Dann kam Jour d’Hermes und wurde herrlich beschrieben. An mir riecht er einfach nach Honig.
Und der hier ist an mir fast nicht riechbar, so merkwürdig. Meine Hautchemie scheint nicht zu passen. Dabei liebe ich Zen Secret Bloom so sehr, war sicher auch der neue Duft wird mir stehen!
She-Lynx
nein! … ehrlich? Ach das ist manchmal so frustrierend wie sich Düfte an einem entwickeln… Bei Kenzo ging es mir so.. oder Alien… oder auch Bulgari einer… Oft sind es bestimmte Nuancen. Ich weiß,dass ich meistens Bergamotte meiden muss.. die wird bei mir oft zu herb, auch wenn das hier nicht der Fall war.Wie schade… Da scheinen die ZEN Düfte ja doch sehr unterschiedlich gemacht zu sein – was ja auch etwas für sich hat – aber verlassen darf man sich nicht auf allgemeine Passung…
Mimi
Kenne ich gut, manchmal ‚passt‘ es einfach nicht, obwohl der Duft an sich toll ist… Geht mir bspw. manchmal mit L’eau d’Issey so. Ich liebe dieses Parfum und an anderen ist er klasse. Nur an mir selbst kann ich ihn an manchen Tagen nicht riechen.