Heute bin ich mit deinem Herbstduft dran… Ihr kennt aber (fast) alle meine Düfte schon aus der Duftserie „Parfums zum Anziehen“, in der ich Euch alle meine Parfums vorgestellt habe. Da fehlen aktuell allerdings zwei Neulinge und einen davon möchte ich Euch als meinen neuen Herbstduft vorstellen! Wer jetzt bei der Anzahl der Düfte dort schockiert ist… : ich liebe Parfums… sie sind für mich Kleidungsstücke… wie ein Schal… ein Accessoire… Stimmung… Kleidung… Farben… Kontext… Anlass… Es gibt immer genau das richtige und erst dieser Duft macht meinen Tag und mich „rund“.

Narciso Rodriguez – essence (EdP!)und Orlane Be21 empfehle ich aber über diesen Artikel hinaus noch als Herbstdüfte und liebe sie heiß und innig. Den erstgenannten trage ich zu jeder Jahreszeit, da er bei mir eine schöne, staubig-warme Note annimmt, die fast überall hin passt. Der zweite hat mehr cremige Zimtigkeit und passt für mich in Kuschelwetter.


Gucci – Première habe ich zu meinem  Geburtstag vor fast einem Monat von meiner Mutter geschenkt bekommen, die von diesem Duft absolut begeistert war. Ich hab mich freundlich bedankt und war zuerst überhaupt nicht angetan:… klobig… golden… schwer… äh naja… ne? War nicht so meins.

Allgemein:
Der Duft wurde eigentlich in Anlehnung an den „roten Teppich“ der großen Stars erstellt. Das Zelebrieren der eigenen „Prominenz“ sozusagen und sein Gesicht in der Werbung ist Blake Lively, die ich persönlich nicht so günstig gewählt für dieses Parfum finde: zu jung, zu zart, zu wenig Diva – aber natürlich eine hinreißende Frau- keine Frage.

Kopfnote: Bergamotte, Orangenblüte
Herznote: Weiße Blüten, Moschus
Basisnote: Patchouli und Sandelholz (cremige Hölzer), Leder

Der Flakon ist etwas martialisch und klobig für meinen Geschmack, trägt aber den Flair von solidem Gold und Kostbarkeit. Mir persönlich sagt er nicht wirklich zu… etwas zu … klobig, angebend… wenn ich ehrlich bin. Was da übrigens so baumelt ist ein Emblem mit dem Firmennamen und dem für Gucci typischen Hufeisen.

Den Duft gibt es in 30ml, 50ml und 100ml ab 59, 90 Euro.

Der Duft
Wie bereits erwähnt: zunächst war ich mäßig begeistert… Der Flakon schreit „Soll das Volk doch Kuchen essen, wenn es kein Brot hat!“ und wäre eine dekadente Mordwaffe, die man dann wieder als Schmuckstück zwischen die restlichen Goldpokale stellen kann („Mein Haus, mein Boot, mein Goldbarren.“). Ich hätte niemals selbst zu diesem Duft gegriffen und hatte das Gefühl, er zieht optisch schon einen ganz anderen Typ Frau an. – Luxus, Schwere, Glamour.

Trotzdem probiere ich jedes Parfum gerne aus… und so auch dieses. Erster Moment: fast leicht zitrisch (wahrscheinlich die Bergamotte), in die sich Holz und etwas Rauchiges mischen. Zuerst fand ich es sehr markant, zu rauchig schwer und zu … luxuriös… Zu sehr „grande Dame“ und sehr parfümiert.

Innerhalb der nächsten Minuten nimmt die Orangeblüte zu, der rauchige Duft legt sich langsam wie Staub, der sich nach einem Wind beruhigt und zu Boden geht. Sehr interessant ist der leichte Ledergeruch… kennt Ihr das? Dass auch Lederprodukte gut riechen können? Weich und markant gleichzeitig… Die Verbindung bleibt einige Zeit ledrig mit einer zarten Orangenblütennote, die den Duft doch wider Erwarten nicht zu schwer werden lässt.

 

Empfehlung
Ich kann mir diesen Duft nicht an jungen Mädchen vorstellen – aber die Zielgruppe ist doch deutlich jünger als ich zunächst erwartet hatte… Ab Ende zwanzig würde ich sagen. Durchaus Frauen mit einem Hang zu entspanntem Luxus… Nichts Schreiendes, nichts Lautes… Selbstbewusster, in sich ruhender Luxus vielleicht. Frauen, die lieber eine hochwertige aber schlichte Lederhandtasche kaufen statt einer bunten, kreativ geschnittenen. Ein unaufgeregter Luxus. Fast wie „gut riechender Zigarettenrauch“ (und ich bin militanter Nichtraucher, muss ich an dieser Stelle betonen.. wenn ich das also sage, meine ich wirklich nicht „hach… Rauch… toll!“). Aber ich trinke gern Whiskey… und er erinnert mich an… Highland Park zum Beispiel. Eine weiche, interessante Rauchigkeit…

 

Fazit:
Die Kombination der einzelnen Nuancen ist einzigartig. Muss ich wirklich sagen. Der Duft verliert seine Schwere sehr schnell und bleibt rauchig und dabei trotzdem zart-weiblich erhalten, gar nicht süß und in der Rauchigkeit sogar eher luftig als schwer. Mich erinnert er an Leder, Whiskey und trotzdem etwas lächelnd Junges, Verführerisches. Kein Alte-Damen-Parfum. Ein spannender Duft für außergewöhnliche Frauen und Momente, denke ich. Für Sommer und Frühling wäre er mir jedoch zu rauchig… Er passt aber zu Schal, Stiefeln und einem heißen Gewürztee in den Händen. Und er wird immer sanfter, bis Orangenblüte und Rauch nebeneinander, ineinander schweben. Sehr einnehmend, sehr speziell und sehr schön.

Ich muss mich herzlich bei meiner Mutter bedanken (die den Blog nicht liest), denn ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel Gefallen an Gucci Première finden würde. Mein Überraschungsduft diesen Herbst und perfekt, denn ich habe Lust auf Feuer im Kaminofen, dazu einen Whiskey in der Hand, eine schnurrende Katze mit mir auf dem Sofa und einen Mann, der mir das Getränk sanft aus der Hand nimmt, abstellt und mich dann ins Schlafzimmer trägt…

Nachtrag (20.10.2012) Auch Coco von She Lives In A Fairy Tale hat von dem Duft berichtet! Wenn Ihr wollt, seht Euch auch Ihre Eindrücke an.


Kat von Shades of Nature stellt heute ebenfalls ihr Lieblingsparfum in der Blogserie vor. Die anderen Themen der Serie könnt Ihr hier bei den anderen finden:

Rock’n’Rolling Heart
Dark Willow
Pink & Coral
Blonde.Charming.Creative
Der Pinselsalon
Pishis Colors
Shades-of-Nature
Lina’s Fairytale
Die anonymen Schminksüchtigen