Gerade lesend:
Christopher Marzi – Grimm
Die bisherigen Bücher von ihm, die ich gelesen habe, waren so außergewöhnlich schön geschrieben… ich freue mich auf Grimm. Es fängt gut an und greift meine Liebe für Märchen und Märchenhaftes mit einem guten Schuss Düsternis direkt auf.
David Mitchell – Cloud Atlas
Aktuell auch im Kino. War gerade im Film und hatte bereits 15% vom Buch begonnen. Das Buch liest sich wie ein Briefroman bisher – der Film hat sehr charmant die verschiedenen Zeitsprünge aufgenommen. Dynamischer als das Buch es kann. – Mit dem Buch bin ich noch nicht fertig, aber der Gedanke und die Machart gefallen mir sehr gut!
Gerade hörend:
Scott Lynch – „Red Seas under Red Skies“
Der Zweite Teil von „The Lies of Locke Lamora“ – Die Zeitsprünge machen mich beim Hören manchmal etwas fertig – aber der Anfang war bereits ein Paukenschlag…
Paulo Coelho – Der Zahir
„Ich bin frei…“ vielversprechender Anfang.
Jim Butcher – Dresden Files 14 – Cold Days
Ich liebe diese Serie des urbanen Magiers mitten in Chicago. Der Protagonist ist ein toller Antiheld, die Sprüche großartig und ich muss mir immer einmal wieder Abschnitte farblich markieren oder schmunzeln. Die Geschichten sind spannend und erinnern mich unheimlich an die die World of Darkness (Rollenspiel), wo es Magier, Vampire, Werwesen und Changelings nebeneinander gab. Die Bücher werden zwar immer epischer vom Inhalt je weiter die Serie voran schreitet – aber nichts desto trotz ist es ein Lesegenuss für erwachsene Fantasy-Liebhaber mit einem Hang zum Film Noir.
Markus Werner – Am Hang
Seltsames Gespräch zweier sehr unterschiedlicher Männer über Leben, Liebe und Bedeutung. Ein Buch ohne „wörtliche Rede“, das nur aus wörtlicher Rede besteht. Endet etwas verstörend, abgeschnitten- regt aber Gedanken an. War eine Bereicherung!
Donna Tartt – „Die geheime Geschichte“
Bisher sehr spannend, bedrohlich-intelligente Atmosphäre und eine sehr schöne Sprache! – Empfehlung für sozial-spannende Thriller.
Joe Abercrombie – Before They Are Hanged (The First Law: Book Two)
Dreckige, erwachsene Fantasy. Sehr schön! Gute Sprache, schöne Perspektivwechsel, tolle Charaktere!
Scott Lynch – „The Lies of Locke Lamora“
Herrliches Buch. Tolle Sprache. Beginnt zu nächst wie jede Fantasy anfangen könnte, wird dann aber sehr besonders mit einer Feinheit für Sprache, Ironie und einem ungewöhnlichen Plot. Setting ist eine Art italienische Spätmittelalter/Renaissance Fantasy. The Lies of Locke Lamora handelt von Trickbetrügern in diesem Setting. Spannend, geistreich und außergewöhnliche Fantasy.
George R. R. Martin – Fiebertraum
Ein Vampirroman im 19.Jd. am Mississippi. Dampfschiffe, Sklaven, Leben. Schönes Ambiente. Erinnert mich von der Stimmugn ein wenig an eine Mischung aus „Interview mit einem Vampir“ und „Abraham Lincoln – Vampire Hunter“ (der Film war übrigens gar nicht so schlecht wie der Titel ist).
Walter Moers – „Die Stadt der Träumenden Bücher“
Ich bin von der Sprache und den Ideen begeistert. – Es ist alles etwas wirr und organisch und letztlich finde ich fast, geht es nahezu weniger um die Handlung als um die Collage an Ereignissen, Charakteren und wahnwitzigen Ideen – ähnlich wie bei „Rumo“ (s.unten bei Ausgehört)… aber super. Ich könnte es nicht so gut beim Autofahren und sehr wach hören – aber beim Einschlafen ist es eine herrliche Assoziationskette von irren Eindrücken und Einfällen und man muss einfach sagen: Dirk Bach liest es hervorragend.
Walter Moers – „Rumo“
Geht es nur mir so? Ich finde viele von Walter Moers Büchern wie eine Traumlandschaft… und ich weiß nicht, ob ich das immer genieße. Ein Detail reiht sich an das nächste, putzige Ideen oft, aber Verästelungen in Bereiche, die sich verlieren, leer laufen, sich dann manchmal wieder zum Hauptstrang finden. Ich kann die Geschichten nur kurz vor dem Einschlafen mit Auto-Sleep in 30 Minuten hören, weil ich sonst zu unruhig werde durch die Aneinanderreihung von Ideen, Eindrücken und Zeitsprüngen.
Belletristik:
„Zwei an einem Tag“ – David Nicholls (eigener Artikel)
(Wunderschön, erstaunlich, alltäglich, ergreifend, besonders, unkitschig, absolut herrlich und lesenswert) – Auch der Film ist wunderschön geworden.
Gut gegen Nordwind – Daniel Glattauer
(Ein absolutes Überraschungsbuch für mich letztes Jahr. Ich hätte es mir NIE gekauft. Ich MAG GAR KEINE romantischen Romane… Aber dieser hier war anders. Ein Emailroman so wie es früher häufiger Briefromane gab… man liest als Leser nur die Korrespondenz der Protagonisten und ich habe stellenweise so gelacht, geschmunzelt oder mitgeweint. Es ist gewitzt und modern und beschreibt eine Situation, die vielleicht so oder so doch der ein oder andere durch das Internet kennt: man lernt jemanden über das Internet kennen. Das gemeinsame Schreiben, Lachen, dieser Flow, der sich mit einer wildfremden Person ergibt, diese Nähe, die plötzlich da ist… Ein ganz außergewöhnliches Buch mit sympathischen Charakteren, ihren Macken und ihren Gedanken. Es liest sich schnell und flüssig, man merkt die Seiten gar nicht und begleitet Emmi und Leo mit den eigenen Gefühlen, verliebt sich fast ein wenig selbst in diese Situation. – Lesen. Unbedingt. Gar kein „Frauenbuch“.)
Seide – Alessandro Barrico
Ein zartes, stilles, wunderschönes Buch über eine ganz andere Art von Liebe und die Opfer, die wir für die Menschen bringen, die wir lieben, von denen sie nie erfahren.
Novecento – Allesandro Barrico
Machtvoll, individualistisch und beeindruckend. Der Ozeanpianist… Was, wenn alles, was Du vom Leben kennst Klavierspielen auf einem Ozeankreuzer ist. Vom Leben, seinen Grenzen und der Liebe zu Musik.
Die Frau des Zeitreisenden – Audrey Niffenegger
Das Buch war eine Empfehlung und lässt sich kaum beschreiben. Ein Hybrid aus phantastischer Geschichte (ein Mann, der unfreiwillig in der Zeit springt) und einem Beziehungsroman. Es ist absolut ungewöhnlich, verschachtelt, hat eine Liebe für Details und berührte mich immer wieder. Auch der Film ist wunderschön. Aber man muss seltsame Geschichten mögen und bereit für Gedankenexperimente sein, sonst ist es – glaube ich – verwirrend.
Fast ganz die Deine – Marcelle Sauvageot (eigener Artikel)
(Die klarsten Gedanken, die ich jemals von einer Frau über Liebe, Beziehung und eigene Identität gelesen habe)
Komm ich erzähl Dir eine Geschichte – Jorge Bucay
Was, wenn ein Therapeut statt klassische Therapie zu machen in jeder Sitzung „nur“ eine Geschichte erzählt. – Dieses Buch liest sich herrlich in Etappen, jedes Kapitel eine neue Geschichte, die teilweise auch ins eigene Leben passt…
Historienromane:
Fandorin-Reihe von Boris Akunin
Kriminalreihe im St. Petersburg des 19.Jhd. Clevere Fälle, schön geschrieben und eine Liebe für ausgefallene Charaktere.
Fantasy:
Urban Fantasy:
Dresden Files – Jim Butcher (Link zu Wikipediaeintrag) (Ich bin aktuell bei Band 9, White Night)
(Über einen Magier in Chicago. Mystery-Detektiv-Geschichten mit Vampiren, Feen, Magiern und Werwölfen. Mich erinnert es an die World of Darkness Rollenspiele und daher mag ich es einfach. Die Fälle fand ich bisher interessant, wenn auch oft etwas chaotisch. Harry Dresden ist ein Anti-Held mit Fehlern und dem typischen „einsamer Wolf“-Syndrom. Es ist nett zu lesen, aber keine hohe Literatur oder besonders eindrückliches. Für nebenbei und Unterhaltung ist es ideal, wenn man das Setting mag.Bislang gibt es 12 Bände und sogar eine kurze Fernsehserie.)
Traditional Fantasy:
A Song of Ice and Fire – Reihe von George R.R.Martin (Link zu Wikipediaeintrag)
(Absolute atemberaubendes Fantasyepos für Erwachsene. Die Handlung ist enorm komplex, sehr politisch und vielseitig. Man begleitet durch den Erzähler etappenhaft die einzelnen Hauptcharaktere in bislang 5 Bänden. Sprache und Plotentwicklung sind anspruchsvoll und gekonnt in Szene gesetzt. Diese Bücher in ihren Facetten und Nuancen zu erfassen setzt selbst eine gewisse Reife und Lebenserfahrung voraus, denke ich. Ich kann diese Bücher nur empfehlen. Dringend. Es gibt wenige, bei denen ich so regelmäßig entsetzt, gespannt oder mitgerissen war. Herausragend! Die Fernsehserie ist auch gut geworden, kommt aber vom Ambiente nicht an das Buch heran.Es gibt alle Bücher auch als ungekürzte Hörbücher auf Audible (in jedem Fall auf Englisch) – Roy Dotrice ist der BESTE Sprecher, den ich je erlebt habe… unglaublich, wie er den Charakteren Leben verleiht!)
The Kingkiller Chronicles (The Name of the Wind – A Wise Man’s Fear) – Patrick Rothfuss (Link zu Wikipedia-Eintrag)
Lyrisch, episch, wunderschön und ebenfalls erwachsene Fantasy, die aber nicht so gewaltig, hart und dreckig ist wie A Song of Ice and Fire. Während George R.R. Martin (s.o.) manchmal hart und leidensvoll realistisch ist, ist Rothfuss lyrisch und kunstfertig. Allein die Struktur des Romans ist ein wunderschöner Rahmen. Eine Geschichte in der Geschichte, mehrere Handlungsebenen und sprachliche wie philosophische kleine Kunstwerke zwischen den Zeilen, während man die Geschichte in sich aufnimmt mit einer Leichtigkeit, die Freude macht. Ein Buch mit wunderschönen, neuen Ideen, toller Sprache, großartigem Aufbau und einer bezaubernden Stimmung, gleichzeitig dramatisch und spannend.
Ich freue mich wie ein Kind auf den dritten Band und fühle mich nochmal wie 15. Ich denke, an diesem Buch haben viele Altersgruppen Freude, aber ich finde es besonders schön, dass man es auf so vielen Ebenen genießen kann und halte es für einen Mehrgewinn, wenn man die Nuancen, die der Autor so wunderschön zu kombinieren weiß, entdecken kann.